Menschen, die selbst einen Unfall erlebt haben oder Zeuge eines Unfalls mit zum Teil schweren Personenschäden werden, leiden nach einem solchen Erleben häufig unter den Symptomen einer Posttraumatischen Belastung (PTBS). Nicht immer zeigen nach einer traumatisierenden Erfahrung die typischen und im Diagnosekatalog aufgeführten Kriterien einer PTBS. Stattdessen erkranken Betroffene oft an somatischen Erkrankungen, für die sie selbst keine Erklärung haben. Trotz einer ausgewogenen Ernährung, einer guten körperlichen Fitness und regelmäßigem Sport leiden traumatisierte Menschen häufig z.B. unter Bluthochdruck, Unruhe und einer hohen muskulären Anspannung. In direkte Folgen eines schwerwiegenden und belastenden Ereignisses kommt es zu einer permanent vorhandenen hohen Stressbelastung und der mit ihr verbundenen Schwächung des Immunsystems. Dadurch treten oft vielfältige Erkrankungen auf. Neben den o.g. sind dies sehr häufig Diabetes Melitus, Depression, Chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Essstörungen und Substanzmissbrauch.

Wie und wann entstehen anhaltenden Stressreaktionen und Traumata?

Beim Erleben einer stressauslösenden Situation werden immer die zentralen Gehirnbereiche stark aktiviert und große Mengen der Stresshormone Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet. Der Muskulatur wird viel Blut zugeführt. Sowohl der Verstand als auch der Körper mobilisieren eine gewaltige Energiemenge, um sich auf einen Kampf oder Flucht vorzubereiten. Kann diese Energie zur Bewältigung eingesetzt werden, erfolgt deren Abbau und damit eine Entladung. Wenn diese vollständig ist, erhält das Gehirn die Information, dass die Gefahr vorüber ist und es kann den Pegel der Stresshormone absenken. Besteht die Möglichkeit nicht, die bereitgestellte Energie einzusetzen, um zu fliehen oder sich im Angriff zu verteidigen, bleibt diese dauerhaft im Körper erhalten und gespeichert. Dieser Zustand wird erlebt als Erstarrung. Wenn es nicht gelingt, auf welchem Weg auch immer, wieder in einen ausgewogenen Zustand zu gelangen, ist dies der entscheidende Faktor für eine Traumatisierung und eine die Zeit überdauernde Stressrektion. (Levine, P.A., S.37).

Der Abbau der Stress- und Traumenergie mit Hilfe von PEP – einer Prozess- und Embodimentfokussierten Psychotherapie („Klopftherapie“)

Mit dem Einsatz der Klopftechnik gelingt die unmittelbare emotionalen Entkoppelung und Auflösung Erstarrungsreaktion. Es ist eine hochwirksame Interventionsmöglichkeit, um Stress- und Traumasituationen und die damit verbundenen negativen und belastenden Emotionen dauerhaft auflösen. Die im Körper gespeicherte Energie entlädt sich und fließt ab. Das Klopfen ist für die Bewältigung von traumatischem Erleben besonders gut geeignet, weil es unmittelbar wirkt, eine Selbsthilfetechnik ist und dem emotionalen Selbstmanagement dient. Die Technik ist leicht erlern- und anwendbar. Sie ist ein wichtiges und hoch wirksames Handwerkszeug, die auch geeignet ist zur Vorbeugung und Verhinderung einer möglichen berufsbedingten Traumatisierung.

Literaturverzeichnis

Dr. Joaquin Andrade, übersetzt von Geßner-van Kersbergen, Servatia: Wirkungshypothesen zur Energetischen Psychotherapie.Das neurobiologische Konzept von Dr. Joaquin Andrade. Im Original nachzulesen unter http://www.energypsych.org/displaycommon.cfm?an=1&subarticlenbr=27

Levine, P.A. (2014): Sprache ohne Worte. Wie unser Körper Trauma verarbeitet und uns in die innere Balance zurückführt. Kösel

Levine, P. A. (2015): Vom Trauma befreien. Wie Sie seelische und körperliche lösen. Kösel